Gummierotik
Als Gummierotik, Latexfetisch oder Gummifetischismus wird ein Fetischismus verstanden, der sich auf Kleidungsstücke bzw. manchmal auch auf Gegenstände aus Gummi bezieht. Dabei handelt es sich um einen vergleichsweise verbreiteten Fetisch, sodass viele Sex-Shops mit Kleidungsstücken aus Gummi ausgerüstet sind. Zudem gibt es auf Latex spezialisierte Geschäfte, die neben Kleidungsstücken auch verschiedenste Formen von Sexspielzeugen aus Gummi anbieten. Der Reiz, den Latex auf viele Menschen ausübt, ist in der Regel in mehreren Eigenschaften von Latex zu suchen. Einerseits fühlt sich Latex auf der Haut sehr faszinierend an. Die eng anliegende Latexkleidung vermittelt den Eindruck, als trage man eine zweite Haut. Zudem entfremdet man sich auf diese Weise vom eigenen Körper. Latexliebhaber berichten, dass sie sich „entpersonalisiert“ und eingeschlossen fühlen. Dieser Effekt der Entpersonalisierung wird vor allem durch das Tragen von Latexmasken hervorgerufen. Unter der eng anliegenden Kleidung beginnt der Träger in der Regel sehr schnell zu schwitzen. Auch diese starke Schweißentwicklung wird von manchen Menschen, die Latexspiele praktizieren, als faszinierend und sexuell stimulierend wahrgenommen. Neben den haptischen Reizen von Latex kommen auch auditive und olfaktorische hinzu. So empfinden viele Menschen nicht nur den Geruch von Latex als anregend, sondern verspüren auch die quietschenden Geräusche, die Latexkleidung beim An- und Ausziehen sowie beim Bewegen macht, als erregend. Hinzu kommt die körperformbetonende Komponente des Latex, welche oftmals als erotisierend wahrgenommen wird. Ein Latexfetisch liegt auch dann vor, wenn entsprechende Kleidung nicht selbst getragen wird, sondern lediglich die Beobachtung von Latex-Trägern als sexuell erregend empfunden wird. Der Latexfetisch wird häufig mit verschiedenen anderen BDSM-Praktiken kombiniert. So sind etwa erotische Rollenspiele mit Bondage-Anteil nicht ungewöhnlich. Auch diverse Erziehungsspiele werden gerne in Latexkleidung durchgeführt. Viele Dominas bieten ihre Dienste überwiegend in Latex-Kleidung an. Eine besondere Spielart ist der sogenannte Gasmaskensex, bei dem ein oder beide Partner eine Gasmaske tragen. Diese Sexualpraktik wird in der Regel auch mit Atemreduktionsspielen kombiniert. Das längere Tragen von Latexkleidung ist nicht ganz gefahrlos. Durch das enge Anliegen der Latexkleidung, kommt es schnell zu einem starken Schwitzen. Gerade bei warmen Temperaturen wird der Körper auf diese Weise stark belastet, sodass eine ausreichende Kühlung nicht mehr gewährleistet ist. Bei sehr warmen Temperaturen ist von Latexkleidung daher eher abzuraten. Zudem sollte man bei deren Einsatz genug Flüssigkeit zu sich nehmen. Ein weiterer Gefahrenpunkt können enge Masken darstellen, sofern diese eine Sauerstoffzufuhr nicht mehr vollständig gewährleisten können.