Sado-Maso-Spiele
Sado-Maso sind die Kurzworte der Begriffe Sadismus und Masochismus, die für die letzten beiden Buchstaben der Abkürzung BDSM stehen. Sie bilden somit den Überbegriff für jede Art von sexuellen Praktiken, bei der die Partner Lust durch das Zufügen oder Erleben von Macht, Demütigung oder Schmerz erfahren. Eine Eigenschaft, die Sadisten und Masochisten vom Rest der BDSM-Gemeinschaft unterscheidet, ist die Fähigkeit, ihre Rollen problemlos tauschen zu können. In der Szene hat sich dafür der Begriff Switcher etabliert. Diese können ebenso Macht ausüben, Schmerz zufügen oder demütigen wie die Kontrolle abgeben, um Schmerz zu ertragen oder unterwürfig zu sein. In der Gesellschaft entspricht das stereotype Bild von Sadomasochisten kaum der Realität. Außenstehende gehen in der Regel davon aus, dass mit Sadomasochismus im Gegensatz zum Bereich Dominanz und Unterwerfung die eher physische Seite bei BDSM-Praktiken gemeint ist und reduzieren diesen Teil des BDSM auf das Empfangen und Zufügen von Schlägen auf den menschlichen Körper. In der Praxis sind in den Bereich Sado-Maso allerdings alle Methoden einzuordnen, deren Sinn das Zufügen oder Empfinden von Schmerzen ist. Dabei kommen sadomasochistische Praktiken relativ selten eigenständig vor und die Übergänge zu Fesselung und Disziplin sowie Dominanz und Unterwerfung sind fließend. Schläge bilden dabei nur einen kleinen Teilbereich. Die Vielfalt an Praktiken in diesem Bereich ist enorm. Es hat sich gezeigt, dass ein hoher Prozentsatz der Menschen bereit ist, sadomasochistische Praktiken auf hohem Niveau auszuüben und dabei jede der beiden Rollen übernehmen kann. Allerdings lebt dieser Anteil vorwiegend in Beziehungen, die von Dominanz und Unterwerfung geprägt sind und üblicherweise keine intensive sadomasochistische Komponente benötigen. Grundsätzlich wird der männliche Anteil an Sadomasochisten höher eingeschätzt als der weibliche. Masochismus ist ein Merkmal der menschlichen Natur, die nicht in anderen Spezies zu finden ist. Es gibt unzählige Menschen, die nach Gelegenheiten trachten, in denen sie geschädigt, gedemütigt, bestraft und sogar gefoltert oder zerstört werden. Einige Soziologen argumentieren, dass eine organisierte Gesellschaft ohne diese masochistischen Züge in der Mehrheit der Bevölkerung unmöglich wäre. Von allen Praktiken innerhalb der BDSM-Szene haben Sadomasochisten am meisten damit zu kämpfen, als psychisch gestört hingestellt zu werden und dass dem Sadomasochismus die Gleichberechtigung mit anderen sexuellen Vorlieben abgesprochen wird und oft als behandlungsbedürftige Störung des Sexualverhaltens angesehen wird. Die Klassifizierung des erotischen und einvernehmlichen Sadomasochismus als Paraphilie wird jedoch nach und nach revidiert. Vorreiter sind hier Dänemark und Schweden, wo Sadomasochismus nicht mehr als sexuelle Störung eingestuft wird.